Familienbuch Euregio

Alfred Francken
* 10.05.1866 jd Aachen    + 07.09.1928 Aachen
Beruf: Kaufmann 
[IGI] [Geburtsurkunde] Aachen, Alfred Francken, *10.05.1866, Sohn von Philipp Francken und Betty Auerbacher 
[Lepper] II/1514, Mitglied der Synagogengemeinde Aachen 1905, Alfred Francken, *10.5.1866, Kaufmann, wohnhaft in Aachen, Eckstrasse 
[Adressbuch] Aachen 1899, Alfred Francken, Kaufmann, Theilhaber der Firma Gebrüder Francken, Aachen, Eckstraße 4 
[Adressbuch] Aachen 1899, Gebr. Francken, Alfred Francken und Siegmund Schmidt, Tuch-Engrosgeschäft, Aachen, Eckstraße 4; Tel. 420 
[Biografie] Universität Hamburg, Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit,2010: Margot Nilsson geb. Franken, Tochter von Alfred Franken, *10.5.1866 Aachen, gest. 7.9.1928, und Betty Schwabe, *27.2.1875 Aachen, verschollen in Sobibor, Geigerin, Geigenlehrerin 
[Sterbeurkunde] Aachen 1988/1928, Alfred Francken, +07.09.1928 Aachen, Kaufmann, wohnhaft in Aachen, Alfonsstarße 34; 62 Jahre (*1866R), geb. in Aachen; Ehemann von Betty Schwabe; Anzeigender: Joachim Franken, Kaufmann, Aachen, Alfonsstraße 34 
[VK] [Grabstein] Aachen Jüdischer Friedhof, C 02 02, Alfred Franken, 62 Jahre alt
Eltern: Philipp Francken und Betty Auerbacher
Grabstätte Alfred Francken 1866-1928
Betty Schwabe
* 27.02.1875 jd Aachen    + 16.07.1943 Sobibor
Beruf: Violinistin, Violinlehrerin 
[Familienanzeige] Echo der Gegenwart Aachen 1.3.1875, Durch die glückliche Geburt eines gesunden Mädchens wurden hoch erfreut. H. Schwabe und Frau. Aachen, den 27. Februar 1875 
[Lepper] II/1549 [EWO] Einwohnerliste Aachen 1935: Betty Francken geb. Schwabe, *27.2.1877 (!) Aachen, Violinvirtuosin, verwitwet, Aachen, Horst-Wesselstraße 87 
[Lepper] II/1678, Bewohner des Israelitischen Altenheims, Aachen Kalverbenden 87 (Horst-Wesselstraße 87): Betty Francken geb. Schwabe, Witwe von Alfred Francken, Violin-Virtuosin, *27.2.1877 Aachen, Zuzug am 15.3.1934 von Paris, Auszug am 5.5.1937 nach Hamburg, Immenhof 19 
[Biografie] Universität Hamburg, Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, 2010: Betty Francken, geboren am 27. Febr. 1875, wuchs in Aachen auf und trat schon als Kind unter ihrem Mädchennamen Betty Schwabe als Geigerin auf. Nach dem Abschluss des Lyceums wurde sie Schülerin von Gustav Holländer am Kölner Konservatorium. Nach drei Jahren wechselte sie nach Berlin an die Königliche Hochschule, wo sie zunächst bei Johann Kruse und ab 1889 bei Joseph Joachim Violine studierte. 1891 bewarb sie sich mit der Aufführung von Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert e-Moll und dem Präludium aus der Partita E-Dur von Johann Sebastian Bach um den Mendelssohn-Preis und erhielt immerhin eine lobende Erwähnung. Am 18. Febr. 1892 debütierte sie in einem Konzert des Berliner Philharmonischen Orchesters unter der Leitung von Joseph Joachim in der Berliner Singakademie mit Werken von Joseph Joachim, Henri Vieuxtemps und Felix Mendelssohn Bartholdy. Anschließend erhielt sie Engagements in verschiedenen deutschen Städten sowie im Ausland: in Russland, den Niederlanden, der Schweiz, Italien, Frankreich und Belgien. Außerdem arbeitete sie an einem Konservatorium Direktor Schnitzler in Aachen als Lehrerin und trat später auch im Rundfunk auf. Nach ihrer Heirat 1898 mit Alfred Francken in Aachen zog sie sich eine Zeitlang als Geigerin aus der Öffentlichkeit zurück. Nach 1933, ihr Mann war bereits verstorben, war sie erwerbslos und lebte von der Unterstützung einer Freundin. Dass sie ihren geplanten Umzug nach Berlin, wo sie sich bessere Verdienstmöglichkeiten erhoffte, in die Tat umsetzte, erscheint unwahrscheinlich, da sie bis 1940 immer wieder Aachen als Wohnort angab. 1935 wurde sie aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen und mit einem Berufsverbot belegt. Wann sie Deutschland verließ und in die Niederlande floh, ist nicht belegt. Von den Niederlanden aus wurde sie schließlich in das KZ Sobibor deportiert. Dort ist sie vermutlich am 16. Juli 1943 ums Leben gekommen. 
[Biografie] Sophie Drinker Institut, Prof. Dr. Freia Hoffmann, 2012: Betty Schwabe spielte unter Anderem auf einer Violine von Antonio Stradivari (Baujahr 1697), die sie um 1892 erwarb. 
[Biografie] Sophie Drinker Institut, Prof. Dr. Freia Hoffmann, 2012: Im Juni 1938 trug Betty Schwabe in Amsterdam im Rahmen eines Konzerts der „Joodsche Invalide“ zusammen mit der Pianistin Coba Swaan einige Stücke vor, und am 15. März 1939 spielte sie zusammen mit der Pianistin Betsy von Praag im Apollo-Pavillon. Am 29. Nov. desselben Jahres trat sie bei einem weiteren Konzert zu Gunsten jüdischer Flüchtlinge auf. 
[Gedenkbuch] Betty Francken geb. Schwabe, *27.2.1875 Aachen, wohnhaft in Hamburg; Emigration in die Niederlande; Inhaftierung vom 20.6.1943 bis 13.7.1943 in Westerbork; deportiert am 13.7.1943 ab Westerbork nach Sobibor; umgekommen am 16.7.1943 in Sobibor; für tot erklärt 
[JewishMonument] Betty Francken-Schwabe, *27.2.1875 Aachen, Violin-Lehrerin, wohnhaft in Amsterdam, Beethovenstraat 48 III; umgekommen am 16.7.1943 in Sobibor 
[YadVashem] Betty Francken geb. Schwabe, *27.2.1875 Aachen, wohnhaft in Aachen, während des Krieges in den Niederlanden; umgekommen am 16.7.1943 in Sobibor; Tochter von Heino Schwabe und Fanny Prenslau; Gedenkblatt 2002 eingereicht von Alex Salm 
Opfer der Shoa
Eltern: Heino Schwabe und Fanny Prenzlau
Musikkritiken zu Betty Schwabe
Wohltätigkeitskonzert des Aachener Synagogenchorvereins 1914
Link: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen: Betty Francken
Link: Sophie Drinker Institut: Betty Francken-Schwabe
Link: Hochschule für Musik und Theater Hamburg: Betty Schwabe
1 Seite in der Fotogalerie
  09.1898
[Biografie] Sophie Drinker Institut, Prof. Dr. Freia Hoffmann, 2012: Heirat im September 1898 zwischen Alfred Francken und Betty Schwabe 
[Familienanzeige] Aachener Anzeiger 29.5.1898, Betty Schwabe, Alfred Francken, Verlobte. Berlin - Aachen, Pfingsten. 
[Zeitung] Aachener Anzeiger 9.7.1898, Civilstand der Stadt Aachen, Standesamt I, Heiratsankündigungen, 8.7.1898, Alfred Francken aus Aachen mit Betty Schwabe aus Charlottenburg 
3 Kinder
Ellen Francken
* 30.09.1899 jd Aachen   
[Biografie] Universität Hamburg, Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, 2010: Margot Nilsson geb. Franken, Schwester von Ellen Netter, geb. Francken, *30.9.1899 Aachen, und Joachim Philipp Francken, *7.9.1906 Aachen 
oo mit NN Netter
Margot Francken
* 02.08.1901 jd Aachen   
Beruf: Klavierlehrerin 
[Biografie] Universität Hamburg, Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, 2010: Margot Nilsson geb. Franken, *2.8.1901 Aachen, Tochter von Alfred Francken und Betty Schwabe, besuchte in Aachen die höhere Töchterschule und erhielt am Diehlschen Konservatorium Klavierunterricht. Später setzte sie ihre musikalische Ausbildung bei Albert Eibenschütz fort und hatte außerdem Unterricht bei Fritz Busch und Lazarro Uzielli in Köln. 1917 zog sie nach Berlin, um bei Bruno Eisner Klavierunterricht zu nehmen. Ab 1920 unterrichtete sie selbst in Berlin und bildete nach und nach einen Schülerkreis heran. In den Jahren 1928 bis 1938 wohnte sie in der Paulsborner Straße in Halensee. Nach dem Machtantritt der Nazis 1933 durfte sie nicht mehr unterrichten, musste nach einiger Zeit auch ihr Auto abgeben und lebte von Ersparnissen. 1938 entschied sie sich, ins Exil nach Dänemark zu gehen. Bald heiratete sie Sam Besekow, einen Schauspieler, der am Königlichen Theater tätig gewesen und Leiter des Workshoptheaters Riddersalen war. 1941 ließen sie sich scheiden. 1943 verschlechterte sich in Dänemark die Situation für Menschen jüdischer Herkunft, weshalb Margot Nilsson eine Zeitlang im Versteck leben musste. Im selben Jahr heiratete sie Bror Egon Nilsson.
mit Samuel Besekow
mit Bror Egon Nilsson
Link: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen: Margot Nilsson
Joachim Francken
* 07.09.1906 jd Aachen    + 24.11.1994 USA
Joachim Philipp Francken 
Beruf: Kaufmann (1828) 
[Sterbeurkunde] seines Vaters Alfred Francken, +07.09.1928, Anzeigender: Joachim Franken, Kaufmann, Aachen, Alfonsstraße 34 
[Biografie] Universität Hamburg, Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, 2010: Margot Nilsson geb. Franken, Schwester von Ellen Netter, geb. Francken, *30.9.1899 Aachen, und Joachim Philipp Francken, *7.9.1906 Aachen 
[IGI] New York Passenger and Crew Lists, S. S. Champlain, Abfahrt Le Havre 23.11.1938, Ankunft New York 01.12.1938, List 5, N° 13, Joachim Francken, 38 Jahre, ohne Beruf, jüdischer Abstammung, geb. in Aachen, zuletzt wohnhaft in Paris, France; Pass ausgestellt am 19.09.1938 in Paris; Kontaktadresse im Herkunftsland: Schwiegermutter Mme. Bourgeois, Boulevard du Moulin, Cannes, France; Ziel: France via N.Y.; früherer Aufenthalt in den USA: 28.04.1934 NYC; geplanter Aufenthalt in den USA: 4 Monate, Barbizon Plaza Hotel NYC  
[IGI] US Social Security Death Index, Joachim Francken, *7.9.1906, Versicherungsbeginn in New York, +24.11.1994

 
Permanent-Link:
http://www.familienbuch-euregio.de/genius?person=169687
 
Datenschutzerklärung
Seite schließen
Nach oben