Familienbuch Euregio

Gustav Hartog
* 23.12.1897 jd Aachen    + 12.08.1942 Auschwitz
Beruf: Kaufmännischer Angestellter 
Kommunistischer Widerstandskämpfer 
[Heiratsurkunde] Gustav Hartog *23.12.1897 Aachen, heiratet am 29.10.1927 Gertrud Eichfeld. 1927 wohnhaft in Erfurt, Yorkstraße 12 
[Stammbuch] Familie Hartog [Geburtsurkunde] 3829/1896 Aachen, Gustav Hartog, *23.12.1897 Aachen 
[Familienarchiv] Curt Hartog: Gustav Hartog, Sohn von Albert Hartog und Eva Holländer, *23.12.1897 Aachen, umgekommen am 12.8.1942 in Auschwitz; verheiratet 
[Akte] Stadtarchiv Erfurt, Meldekarte: Aufenthalt von Gustav Hartog in Erfurt: von Aachen kommend seit 2.6.1927 in Erfurt, Yorkstraße 12 (2. OG) bei Schäfer. Am 3.10.1927 Abmeldung nach Berlin. Von Bremen kommend seit 1.10.1931 wieder in Erfurt, Clausewitzstraße 1 (1. OG) bei Müller, am 20.10.1931 Umzug in die Dortmunder Str. 6 (2. OG). Am 10.8.1932 Abmeldung nach Frankfurt a. M. 
[Akte] Gestapo-Akte Dezember 1937, Gustav Hartog besuchte vom 6. bis zum 17. Lebensjahr die Oberrealschule in Aachen mit Abschluß Obersekundareife. danach Verkäufer im Kaufhaus Leonhard Tietz in Aachen. 1917 eingezogen in den Heeresdienst, Kämpfe an der Ost- und Westfront und mit dem EK 1 ausgezeichnet. Nach Kriegsende besuchte Gustav Hartog die Handelsschule in Köln mit Abschluß Diplomkaufmann. Seit 1924 als Angestellter im Literaturbetrieb in Hamburg, Bremen, Frankfurt a. M. und Stettin tätig. 1933 und 1934 saß Gustav Hartog in "Schutzhaft" in Stettin wegen kommunistischer Aktivitäten. Am 19.3.1934 wurde er dort aus dem Konzentrationslager Esterwegen entlassen. 
[Akte] Sitzung des Schweizerischen Bundesrates, Auszug aus dem Protokoll - Freitag, 21. August 1936 - Ausweisung Hartog. - Justiz- und Polizeidepartement. Antrag vom 20. August 1936. Antragsgemäss wird folgender Beschluss gefasst: Der Schweizerische Bundesrat, auf Antrag des eidg. Justiz- und Polizeidepartementes und nach Kenntnisnahme eines Berichtes der schweizerischen Bundesanwaltschaft, wonach sich ergibt, dass Hartog Gustav, (Sohn) des Albert und der Eva Holländer, geb. am 23. Dezember 1897, von Aachen / Deutschland, kaufm. Angestellter, z. Zt. in Zürich in Haft, unter Umgehung der Grenzkontrolle in die Schweiz einreiste und sich unangemeldet in Zürich aufhielt, wo er als kommunistischer Agent die Herstellung und den Vertrieb einer kommunistischen Zeitung, sowie für eine kommunistische Organisation in der Schweiz den Schmuggel illegaler Literatur nach dem Auslande besorgte, in Erwägung, dass diese Tätigkeit die innere und äussere Sicherheit des Landes gefährdet, in Anwendung von Art. 70 der Bundesverfassung beschliesst: 1.) Hartog vorgenannt wird aus der Schweiz ausgewiesen. 2.) Diese Verfügung wird der Direktion der Polizei des Kantons Zürich durch die Bundesanwaltschaft mitgeteilt, um sie dem Genannten unter Verweisung auf Art. 63, Abs. 2, lit. a, des Bundesstrafrechtes eröffnen zu lassen. 3.) Die Bundesanwaltschaft wird mit dem Vollzug betraut. - Protokollauszug ans eidg. Justiz- und Polizeidepartement, ans politische Departement und an die eidg. Fremdenpolizei zur Kenntnis, sowie an die Bundesanwaltschaft (3 Expl.) zum Vollzug. - Eingangsstempel: Politisches Depart., 24. Aug. 1936, N° B. 41. 4. 
[Familienarchiv] Curt Hartog, 2014: Nach der Ausweisung aus der Schweiz blieben Gustav Hartog nur noch wenige Möglichkeiten der Flucht. Er entschloss sich, nach Spanien zu emigrieren. Dort kämpfte er mit den Internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg gegen das faschistische Franco-Regime. Gustavs militärische Aktivitäten in Spanien um 1938 beschrieb er in einem Tagebuch, das sich in Teilen erhalten hat. Als sich die Niederlage der Widerstandskämpfer abzeichnete, floh Gustav –wahrscheinlich über Barcelona, dann über die Pyrenäen- nach Frankreich. Dort wurde er nach 1940 verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert. Nach einer Inhaftierung im Lager Drancy bei Paris wurde Gustav Hartog schließlich im August 1942 von dort nach Auschwitz deportiert. 
[Biografie] Kurt Julius Goldstein in: Buchenwald, ich kann Dich nicht vergessen, S.111: Die Endstation hieß Auschwitz. Im Juli 1942 erlebte ich die "Selektion" auf der Rampe von Birkenau. Der SS-Arzt schickte -wie so viele meiner Kameraden- den Interbrigadisten Gustav Hartog mit einer Daumenbewegung sofort ins Gas. Er war wie ich 28 Jahre alt. Aber er hatte eine Glatze. (Anmerkung: Im Namensindex des Buches ist angegeben: Gustav Hartog, 1897-1944) 
[Gedenkbuch] Gustav Hartog, *23.12.1897 Aachen, wohnhaft in Aachen; deportiert am 12.8.1942 ab Drancy nach Auschwitz; umgekommen in Auschwitz 
Opfer der Shoa
Eltern: Albert Hartog und Eva Holländer
Stammbuch Hartog, Geburtseinträge zu Selma, Gustav und Metha
Ausweisung von Gustav Hartog aus der Schweiz, 1936
Gustav Hartog - Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft
Heiratsurkunde Gustav Hartog und Gertrud Eichfeld
Meldekarte Gustav und Gertrud Hartog, Bremen
Heiratsurkunde Gustav und Gertrud Hartog, Abschrift 1940
Link: Das Leben des Gustav Hartog
10 Seiten in der Fotogalerie
Gertrud Eichfeld
* 29.01.1907 ev Erfurt    + 24.07.1990 Bremen
Beruf: Stenotypistin, Buchhalterin 
[Heiratsurkunde] Gertrud Eichfeld *29.1.1907 Erfurt, heiratet am 29.10.1927 Gustav Hartog. 1927 wohnhaft in Erfurt, Fischmarkt 13/16 
[Akte] Landesarchiv Berlin, Gestapo-Akte Gustav Hartog: Gertrud Eichfeld *29.1.1907 zu Erfurt, Ehefrau von Gustav Hartog, 1937 wohnhaft in Bremen, Neanderstraße 34. Zuvor, 1928, in Bremen, Germaniastr. 9. 
[Akte] Staatsarchiv Bremen, Meldekarte: Gustav Hartog und seine Ehefrau Gertrud Hartog verzogen am 29. August 1928 -ein Jahr nach ihrer Heirat- nach Bremen. 
[Akte] Stadtarchiv Erfurt, Meldekarte: Gertrud Eichfeld von Geburt bis 14.7.1917, vom 12.8.1917 bis 19.6.1918 und vom 24.7.1918 bis - ? wohnhaft in Erfurt. Wohnung am 29.10.1927: Fischmarkt 13/16. Am 24.12.1927 Abmeldung nach Berlin. 
[Adressbuch] Bremen 1942, Gertrud Hartog Admiralstraße 11 
[Grabstein] Friedhof Bremen-Walle: M. Weinhold, sowie Heinrich Loew *29.7.1895 - +29.6.1980, und von Ehefrau Gertrud Loew geb. Eichfeld *29.1.1907 - +14.7.1990
2 Heiraten:
∞  Gustav Hartog

∞  Heinrich Loew
Heiratsurkunde Gustav Hartog und Gertrud Eichfeld
Meldekarte Gustav und Gertrud Hartog, Bremen
Grabstein M. Weinhold sowie Heinrich und Gertrud Loew
Heiratsurkunde Gustav und Gertrud Hartog, Abschrift 1940
2 Seiten in der Fotogalerie
  29.10.1927
[Heiratsurkunde] zu Erfurt, 29.10.1927 Gustav Hartog und Gertrud Eichfeld: Der kaufmännische Angestellte Gustav Hartog, der Persönlichkeit nach bekannt durch Geburtsurkunde, *23.12.1897 zu Aachen, wohnhaft zu Erfurt, Yorkstraße 12. Die Buchhalterin Gertrud Eichfeld, durch Familienauskunft bekannt, *29.1.1907 zu Erfurt , wohnhaft in Erfurt, Fischmarkt 13/16. Die Ehe wurde 1933 geschieden. Randvermerk: Gertrud Eichfeld heiratete erneut am 3.6.1942 in Bremen 
Landesarchiv Berlin, Gestapo-Akte Gustav Hartog: Am 29.10.1927 heiratete (Gustav) Hartog die Stenotypistin Gertrud Eichfeld *29.1.1907 zu Erfurt, Reichsdeutsche, evangelisch, arischer Abstammung, zur Zeit wohnhaft in Bremen, Neanderstraße 34. Kinder sind aus der Ehe nicht hervorgegangen. Die Ehe ist seit dem 3.1.1933 rechtskräftig geschieden. 
Heinrich Loew
* 29.07.1895    + 29.06.1980
[Grabstein] Friedhof Bremen-Walle: M. Weinhold, sowie Heinrich Loew *29.7.1895 - +29.6.1980, und von Ehefrau Gertrud Loew geb. Eichfeld *29.1.1907 - +24.7.1990
Gertrud Eichfeld
* 29.01.1907 ev Erfurt    + 24.07.1990 Bremen
Beruf: Stenotypistin, Buchhalterin 
[Heiratsurkunde] Gertrud Eichfeld *29.1.1907 Erfurt, heiratet am 29.10.1927 Gustav Hartog. 1927 wohnhaft in Erfurt, Fischmarkt 13/16 
[Akte] Landesarchiv Berlin, Gestapo-Akte Gustav Hartog: Gertrud Eichfeld *29.1.1907 zu Erfurt, Ehefrau von Gustav Hartog, 1937 wohnhaft in Bremen, Neanderstraße 34. Zuvor, 1928, in Bremen, Germaniastr. 9. 
[Akte] Staatsarchiv Bremen, Meldekarte: Gustav Hartog und seine Ehefrau Gertrud Hartog verzogen am 29. August 1928 -ein Jahr nach ihrer Heirat- nach Bremen. 
[Akte] Stadtarchiv Erfurt, Meldekarte: Gertrud Eichfeld von Geburt bis 14.7.1917, vom 12.8.1917 bis 19.6.1918 und vom 24.7.1918 bis - ? wohnhaft in Erfurt. Wohnung am 29.10.1927: Fischmarkt 13/16. Am 24.12.1927 Abmeldung nach Berlin. 
[Adressbuch] Bremen 1942, Gertrud Hartog Admiralstraße 11 
[Grabstein] Friedhof Bremen-Walle: M. Weinhold, sowie Heinrich Loew *29.7.1895 - +29.6.1980, und von Ehefrau Gertrud Loew geb. Eichfeld *29.1.1907 - +14.7.1990
2 Heiraten:
∞  Gustav Hartog

∞  Heinrich Loew
Heiratsurkunde Gustav Hartog und Gertrud Eichfeld
Meldekarte Gustav und Gertrud Hartog, Bremen
Grabstein M. Weinhold sowie Heinrich und Gertrud Loew
Heiratsurkunde Gustav und Gertrud Hartog, Abschrift 1940
2 Seiten in der Fotogalerie
  03.06.1942 Bremen
[Heiratsurkunde] zu Erfurt: Randvermerk: Gertrud Eichfeld heiratete erneut am 3.6.1942 in Bremen{St. Amt Bremen-Mitte, Nr. 1417 

 
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